Ramblin' Jack Elliott ist so eine Art lebende Legende der amerikanischen Folkszene, und das schon seit über 50 Jahren, und er wird auch gerne als Einfluss für Bob Dylan genannt. Mit "I Stand Alone" bekommt er sieben Jahre nach seiner letzten Platte, ähnlich wie Johnny Cash mit seinen letzten Alben, auch noch mal die Chance, ein etwas jüngeres, alternatives Publikum für seine Songs zu begeistern.
Eine Mischung aus Traditionals und anderem Fremdmaterial, wo ihn Leute wie Lucinda Williams, Nels Cline, Flea, Corin Tucker und D.J. Bonebrake begleiten. Elliott ist zwar kein Cash, besitzt aber eine sehr markante Stimme, immer leicht brüchig klingend, aber doch zu interessanten Variationen fähig.
Insgesamt ist "I Stand Alone" aber eine recht konservative Angelegenheit, das heißt wer Folkmusik dieser Art hasst, wird auch diese Platte hassen, auf der Elliott überwiegend alleine mit seiner Gitarre anwesend ist und sich die 16 Songs nur selten mal wirklich von den bekannten Stilelementen des Genres lösen können.
Man kauft ihm den einsamen Cowboy zwar sofort ab, aber Authentizität alleine verhindert nicht, dass "I Stand Alone" des öfteren mal einfach nur langweilig ist und die emotionale Tiefe eines Johnny Cash vermissen lässt.
Aber vielleicht muss man auch einfach ein wirklicher Fan dieses Mannes sein. (06/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und Thomas Kerpen