Die RAKES kommen aus London und werden in ihrem Presseinfo als das nächste große Ding angepriesen. An Vorhersagen dieser Art hat man sich in diesen Tage ja gewöhnt. Bewahrheiten können sich letztendlich ohnehin nur die wenigsten.
Und die THE RAKES werden schätzungsweise auch nicht das werden, für was sie das Label verkaufen will. Nicht etwa, weil ihr Debüt-Album "Capture/Release" zu schlecht wäre. Vielmehr deswegen, weil die RAKES zu simpel sind.
Genau, zu einfache Songs, die zu viel dem Punkrock und zu wenig dem Pop frönen. Und das klingt wirklich sehr gut. Welchen Teil der Produzent Paul Epworth (BLOC PARTY, MAXIMO PARK, THE FUTUREHEADS, BABYSHAMBLES) dazu beigetragen hat, interessiert ehrlich gesagt nur am Rande.
Was auf der RAKES-EP "Retreat" vor einigen Monaten angeleiert wurde, wird von dem Quartett auf "Capture/Release" jetzt weitergeführt. Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang reichen aus, um elf grandiose Up-Tempo Tracks zu arrangieren.
Die Mördersingles "Strasbourg" und "Retreat" wurden selbstverständlich auch noch einmal mit auf die Platte gepackt, obwohl gesagt werden muss, dass sich die restlichen Tracks nicht hinter den erwähnten Singles verstecken müssen.
Live funktionieren die Songs übrigens genauso gut wie auf Platte. Die Minderheit, die Mitte Mai die ersten RAKES-Shows in Deutschland gesehen hat,wird dies bestätigen. Als die "MONKEES des Post-Punk" hat die englische Presse indes die RAKES tituliert.
Die Charakterisierung als die "FRANZ FERDINAND des Punkrock" wäre dabei viel treffender gewesen. (34:23) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Manuel Möglich