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RADIOVEGAS.

Retrospektive in Stereo

So schön und einfach kann D.I.Y. gehen: ein braunes Karton-Digipak haben radiovegas. (so die offizielle Schreibweise, also klein und mit Punkt dahinter) aus Dortmund mit Stempeln bedruckt, und das sieht wirklich cool aus.

Dazu kommt ein Textblatt auf halbtransparentem Papier, handnummeriert sind die 300 Exemplare auch, und den Download-Code liefern sie ebenfalls mit. Die CD zeige ich der nächsten Jammerlappen-Band, die behauptet, sie könne sich keine CD-Auflage leisten, das Album gebe es nur als Download – doch es geht, kostet fast nix, macht Spaß und ist sympathisch.

Wie übrigens auch die Musik, die von der Band selbst mit „Wenn Farin Urlaub und Lemmy Kilmister sich treffen, um im Studio von Dieter Bohlen einen Song aufzunehmen ...“ zum Glück nur ansatzweise beschrieben ist – von dem blonden Vollpfosten ist hier nichts zu spüren, auch wenn man bei radiovegas.

„offenkundig gerne mal an der Popkonserve schnüffelt“, wie sie weiter schreiben. Mich erinnern sie an illustre Bands wie WOHLSTANDSKINDER, HEISSKALT, RADIO HAVANNA, MONTREAL oder ZSK, etwas WIZO und TERRORGRUPPE steckt auch drin, und ich sehe nur die Gefahr, dass irgendwer entdeckt, dass die Band was kann, sie unter seine Fittiche nimmt und dann beschwatzt, dass doch alles noch viel poppiger und glatter werden muss.

Nein, muss es nicht, bitte so bleiben. Gute Texte übrigens, speziell „Egal egal egal“ gefällt mir.