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RADAR MEN FROM THE MOON

The Bestial Light

Bis man das Covermotiv entschlüsselt hat, dauert es etwas: in Großaufnahme zeigt es eine Handfläche, in der ein vertrockneter Seeigel liegt, um den eine Plastikschnur und eine Plastikperlenkette gewickelt sind. Häh? Kunst! 2010 gründeten sich RMFTM in Eindhoven in den Niederlanden, und was eher im Psych-Rock begann, hat sich über die Jahre immer weiter verschärft und radikalisiert und wird vom Bandkollektiv, dessen Kernmitglieder Glenn Peeters, Tony Lathouwers, Titus Verkuijlen und Bram van Zuijlen sind, mittlerweile als „ethereal razorblade music“ und Acid Metal bezeichnet. Zur klassischen Instrumentierung kommen Synthesizer und Saxophon, mit Bands wie SWANS, GODFLESH und NEUROSIS wurden sie auch schon verglichen, aber das betrifft eher bestimmte Momente in ihrer Musik als die Gesamtheit. Die ist bestimmte durch repetitive Momente, durch die Fähigkeit der Band, Dramatik aufzubauen aus den beiden Polen Zurückhaltung und Loslassen, aus laut und leise. BIG BLACK kommen mir in den Sinn, SONIC YOUTH, und NOMEANSNO. Noise, wuchtiges Bass-Grollen, scharfe Strukturen spielen eine Rolle, aber eben auch weiterhin dieses Psychedelische. Produziert von Bob de Wit, ist „The Bestial Light“ ein ziemlicher Klotz von Album geworden, auf den als visuelle Beschreibung durchaus das Covermotiv passt. Das „Metal“ aus dem selbstkreierten Genre „Acid Metal“ kann ich kaum nachvollziehen, aber das kann alles eine Frage der Perspektive sein. Musik wie ein kaleidoskopbunter Scherbenteppich. Auf klarem Vinyl und mit Bandcamp-Code.