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S-CAPE

Raceday

Stattliche neun Jahre hat es gedauert, bis Sina Emmerich genügend Material für ein zweites S-CAPE-Album zusammen hatte. Der Schwerpunkt von „Raceday“ liegt dabei auf Rock’n’Roll mit Powerpop-Flair, es gibt aber auch Country, Blues und staubtrockene Americana. Das meiste Material wurde in konventioneller Trio-Besetzung eingespielt, die Schröter-Brüder Michael und Ralph ergänzen als kraftvolle Rhythmusgruppe das verspielte Songwriting der Gitarristin/Sängerin aus Brandenburg. Abgesehen von der manchmal etwas eindimensionalen, sperrigen Befindlichkeitslyrik, ist „Raceday“ ein recht erfreuliches, wenn auch wenig überraschendes Album mit starken Kompositionen und so lässigem wie charmantem Duktus geworden. Selbst das Elvis-Cover „Burning love“ klingt schlüssig, über den ungelenken Reggae-Versuch „Victim of love“ sei der Mantel des Schweigens gehüllt, und das „Rock & roll medley“ als Rausschmeißer funktioniert bestimmt live deutlich besser als auf einer Scheibe wie dieser, wo es doch eher als Füller funktioniert. Ansonsten eine überraschend tighte Produktion, seelenvoll vorgetragen und mit Liebe zum Detail eingespielt.