Das Albumcover lässt ekelhaft tief blicken. In den Rachen eines Menschen, der seine Mundhygiene nicht ganz so ernst genommen hat (die Single zeigte einen sehr nahen Ausschnitt eines Auges von jemandem, dessen Lifestyle auch nicht von Smoothies geprägt ist, herrje). Ich hätte mit schmuddeligem Schrammelpunk gerechnet, stattdessen gibt’s von Hana Vu sehr modernen, zurückhaltenden Pop. Die Musikerin aus Los Angeles hat eine angenehm tiefe Stimme; jeder Sound sitzt auf diesem Album und die Produktion ist stimmig und sauber. Die frühen Schlafzimmeraufnahmevibes sind verschwunden, Vu ist Profi. Ein bemerkenswert erwachsenes, cooles Album. Mit einem bemerkenswert widerlichen Cover, echt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #159 Dezember 2021 /Januar 2022 2021 und Julia Brummert