Das Quartett aus Berlin um Sängerin Madeleine Rose positioniert sich gekonnt zwischen Eighties-Post-Punk, Kinky Jazz und Blues Noir im Spannungsfeld zwischen THE AU PAIRS, BUSH TETRAS, Lene Lovich, Diamanda Galás, JON SPENCER BLUES EXPLOSION und Performance. Die Songs überzeugen von dem dunkel-atmosphärischen „Pink city“, bis hin zum Albumhighlight „Typhoon honeymoon“ mit sehr viel Drive, bei dem der Bass an die besten Momente der UK-Goth-Formation PLAY DEAD (wie bei „Blood stains“) erinnert und Madeleine Rose ein wenig in einer Art Lydia Lunch-Metamorphose aufgeht. Madeleine Rose arbeitet zudem als Choreografin und Performance-Tänzerin, sie ist Mitglied des Tanztheaters „Das Gegenteil“, und vielleicht sollte sie sich eine Kooperation mit Amy Taylor von AMYL AND THE SNIFFERS überlegen, das könnte spannend werden. Der stark an die Achtziger Jahre gemahnende eindringliche Bass von Lewis Lloyd kommt nicht von ungefähr, da er mit seiner Formation PLATTENBAU in diesem Genre bereits seit 2011 aktiv ist. Sollte es irgendwann ein Follow-up zur Dokumentation „B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979-1989“ geben, wären die Songs von PUBLIC DISPLAY OF AFFECTION der passende Soundtrack.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #164 Oktober/November 2022 und Markus Kolodziej