Foto

PROUD TO BE PUNK #35

Zum zwanzigjährigen Bestehen des Proud To Be Punk-Fanzines gratuliere ich recht herzlich! Herausgeber Jan Sobe ist in der hiesigen Fanzine-Landschaft für seine stark linksautonome und antifaschistische Grundhaltung bekannt und wird daher geschätzt. Wer sich in Sachsen offen zum Antifaschismus bekennt und auch aktiv ist, zeigt damit deutlich Courage, ein Stück Gegenkultur lebendig zu halten. Die Jubiläumsausgabe nimmt Jan zum Anlass, darüber nachzudenken, was ihn dazu veranlasst hat, das PTBP-Zine zu machen, welche Ziele er verfolgen wollte und wie sich das alles entwickelte. Das 14-seitige Interview mit Geralf Pochop, dem Autor der Bücher über Ost-Punk „Untergrund war Strategie“ und „Zwischen Aufbruch und Randale. Der wilde Osten in den Wirren der Nachwendezeit“, der in der DDR in den Knast ging, nur weil er Punk war, und offiziell als „politischer Gefangener“ anerkannt ist, war in höchstem Maße interessant zu lesen. Ebenso gefiel mir der Artikel über die Achtziger-Jahre-Anarcho-Band ICONOCLAST aus Kalifornien, die leider viel zu wenig wahrgenommen wurde. Die Stärke des PTBP-Fanzines ist es, bei jedem Thema weit in die Tiefe zu gehen. Das muss man aber auch aushalten können, zudem darf man der eigenen Oberflächlichkeit keine Chance geben. In der neuen Ausgabe gibt es zudem einen weiteren Sachsen-Szene-Report, Infos zum KZ-Außenlager Penig, Erlebnisberichte und einige Reviews.