Foto

PROUD LOSERS

Show / Sick

Im Abstand von nur einem Jahr veröffentlichten die Stuttgarter zwei EPs in digitaler Form, die nun auch auf CD im Eigenvertrieb erhältlich sind. Während die älteren Songs von „Show“ im melodisch-beschwingten Punkrock zu verorten sind, blitzen im neueren Material der „Sick EP“ etwas metallischere Klänge und aggressiverer Gesang durch. Ein gewisse Catchyness und Gespür für eingängige Melodien muss man den Herren definitiv attestieren, aber leider vermag das Ganze auf Albumlänge nicht wirklich zu überzeugen. Verwässert wird der Hörgenuss vor allem durch die überfrachtete Mischung unterschiedlichster Einflüsse – von geradlinigem Punk über Offbeat-Versuche, Grunge-Rhythmen oder simplen Ramonescore bis hin zu gezupften Tom DeLonge-Reminiszenzen und teils überambitionierten Arrangements, die vielmehr einer wenig durchdachten Aneinanderreihung gleichen. Hier wäre etwas mehr Sorgfalt beim Songwriting durchaus dienlich gewesen. Als subtil störend fallen ferner die zahlreichen Breaks auf, die einigen Songs den Flow rauben. Erstaunlicherweise unterscheiden sich auch beide EPs in puncto Klangbild voneinander, wobei das ältere Material deutlich ausgewogener klingt als die dünne Aufnahme der neueren Songs. Mehr Klasse statt Masse, mehr Konsistenz und ein klarerer stilistischer Fokus hätten der Veröffentlichung sicherlich nicht geschadet.