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PROFESSOR PUNKROCK - Ein Leben im Off-Beat

Peter Music

Ein Mann im – wie es heißt – besten Alter. Erst Punk, Hausbesetzer, Revolutionär, dann Sozialarbeiter. Nun verdient er sich seinen täglich Soja-Joghurt als Lehrer. Die alten Ideale hat er aber nicht vergessen, auch die Band ist noch aktiv und spielt dann und wann eine trotz fortschreitenden Alters energiegeladene Show. Zu einem dieser Konzerte verirren sich zur Überraschung des Professors zwei Schüler:innen, und noch ehe er sich darüber Gedanken machen kann, wie es auf diese wirkt, wenn er grölend mit dem Kopf in der Bassdrum auf dem Bühnenboden liegt, taucht auch schon dieses Video im Internet auf. Die Belustigung seiner Schüler:innen ist sehr groß, das Verständnis, als der Professor erklären will, warum er einst Punk wurde und es bis heute immer noch ist, hingegen eher klein. Resigniert und unverstanden kündigt er spontan seinen Job und reist kurzentschlossen von den DEAD KENNEDYS inspiriert nach Kambodscha. Was er dort sucht, weiß er selbst nicht so recht, dank seines CRASS-Shirts aber tut sich für ihn dort im tiefsten Dschungel die Möglichkeit auf, Teil von etwas Großem zu werden, die Welt zu verändern. Peter Music, selbst Jugendarbeiter und seit Ende der 1990er Jahre als Sänger in diversen Punk- und -Indierock-Bands aktiv, erzählt von einer alternden Szene, vom Altern allgemein und von großen und kleinen Revolutionen. Außerdem wirft er die Frage auf, ob man Schlechtes tun darf, um Gutes zu bewirken. Jedes Kapitel beginnt mit einem Songzitat und auch in der Story wird nicht mit musikalischen Querverweisen gegeizt. Ob Professor Punkrock doch noch die Welt verändert und gar die Liebe findet, erfährt man in diesem kurzweiligen Romandebüt.