Mittlerweile reagieren die Leute schon etwas genervt, wenn sie nach dem Betreten meines Autos feststellen müssen, dass sich immer noch dieselbe CD im Schacht meines Players befindet. Zugegeben, das Teil rotiert inzwischen seit vier Wochen in meinem Wechsler, und ein Ende ist definitiv nicht abzusehen.
In solchen Fällen hilft es eigentlich immer, sein Ding durchzuziehen, schliesslich können die Mitfahrer ja auch noch freiwillig auf Bus und Bahn umsteigen. Dort werden sie allerdings mit Sicherheit nicht von solch geilen Klängen umgarnt, wie die von PRAY SILENT.
Nach dem kurzen Geigenintro fahren die fünf Schweizer gleich ein heftiges Programm ab. Die verzweifelt-aggressive Stimmung des Albums läßt Vergleiche zu MORNING AGAIN oder HATEBREED zu und wird außerdem von Attilas hasserfüllter Stimme getragen, welche in der Region eines ultra-wütenden Max Cavalera (SEPULTURA) anzusiedeln ist.
In mittlerer Geschwindigkeit kämpft man sich hier durch die insgesamt elf Tracks und setzt in Ergänzung zu den ohnehin schon geilen Vocals des öfteren den HC-typischen Chorgesang und ausserdem noch cleane Parts ein.
Das die Schweizer auch textlich nicht gerade zart beseitet sind und keinesfalls mega-zufrieden sind mit ihrem Leben ("I curse the day I was born") , dürfte bei derlei Musik wohl auch nicht anders zu erwarten sein.
Neben der HASTE-Scheibe für mich der absolute "Painkiller"! Zugreifen!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #37 IV 1999 und Dominik Winter