NAER MATARON

Praetorians

Seien wir ehrlich, den meisten Lesern wird Black Metal entweder nie ernsthaft untergekommen sein oder wird mit dusseligen Faschos in Verbindung gebracht. Dass dieses Dreckspack leider überproportional häufig in dieser Musikrichtung anzutreffen ist, ist nicht von der Hand zu weisen, schließt aber nicht aus, dass Black Metal als Kunstform eine Vielzahl von (politisch neutralen) Gesichtern und Bands vorzuweisen hat, die begnadet Gefühle durch Musik transportieren.

Ich denke da im Speziellen an Bands wie SATYRICON, IMMORTAL, STORM, BORKNAGAR, ULVER oder ARCTURUS, die perfekt das Gefühl von Natur, Kälte, Eis und menschenleeren Landschaften in Songs verpackt haben, meist in gewollt dünnem Sound und spezieller Melodieführung, die ein ums andere Mal an traditionelle skandinavische Musik erinnert.

Um so verwunderlicher, dass NAER MATARON, die exakt in dieselbe Kerbe schlagen, aus Griechenland kommen und ihren fünften Longplayer nach der Leibgarde der römischen Kaiser benannt haben.

Vielleicht mag das an der Mitwirkung Vicotniks liegen, der sonst unter anderem für den Gesang der Norweger DHG zuständig ist und gleichzeitig auch hier den klassisch kalten dünnen Sound produziert hat.

NAER MATARON erfinden das Genre zwar nicht neu, können aber gerade deshalb mit obigen mithalten und haben mit "Praetorians" eine klasse Black-Metal-Scheibe abgeliefert, die trotz zum Teil epischer Länge der Songs nie langweilt und auf modernen Schnickschnack wie Keyboards und Frauenchöre komplett verzichtet.

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