Keine leichte Aufgabe ist es für einen Rezensenten, Informationen zu NOIR ANIMAL zu erlangen. Die Label-Website verrät, dass die Band wohl aus Metz oder auch Nantes in Frankreich stammt. Mehr ist auch nicht durch das streng in Schwarz gehaltene, mit dem Schwarz-Weiß-Porträt eines nachdenklichen, unrasierten Mannes bedruckte Cover zu erfahren.
Also kann man sich ja rein brechtianisch dem musikalischen Inhalt widmen. Sechs Songs sind hier zu hören, die alles andere als Lebensfreude vermitteln. Stilistisch bewegt man sich zwischen stumpfem Bluesrock à la JSBX, No-Wave-Minimal-Funk, Whiskey-geschwängerten Säufersongs im Stile eines Tom Waits, Captain Beefhearts bösestem Geknurre und dem Irrenhaus-Geschrammel seiner MAGIC BAND sowie der eindimensionalen Verweigerungshaltung von Garage-Avantgardisten wie den MONKS.
Alles in allem schwere Kost für die dunklen Stunden, am besten zu Genießen mit einem schweren Rotwein und einer Stange Gitanes. Dresscode: Schwarzer Rollkragenpulli!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Gereon Helmer