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PORTRAIT

The Host

75 Minuten dauert die neue Platte der schwedischen Metaller PORTRAIT. Und es ist ein Konzeptalbum mit okkultem Hintergrund. Damit ist die Zielgruppe dieses Werkes von vornherein klar: Liebhaber des klassischen Heavy Metal, die sich gerne eine Weile vor den Plattenspieler setzen und Musik und Texte genießen. Wenn man genau das tut (oder sich einbildet, es zu tun, weil es nur mp3s zu Rezensionszwecken gibt), könnte „The Host“ tatsächlich eine lohnende Angelegenheit sein. Rein musikalisch können PORTRAIT auf ihrem sechsten Album alle Elemente ausspielen, die die Bandbreite zwischen IRON MAIDEN und MERCYFUL FATE hergibt – nur eine Ballade fehlt. Trotz des Gesamtkonzepts haben PORTRAIT nicht vergessen, gute Einzelsongs zu schreiben. Viele davon würden auch für sich gut funktionieren, haben eingängige Refrains („Treachery“) oder Arrangements („Sword of passion“). Den epischen, überlangen Schlusssong haben sich die fünf Schweden natürlich auch nicht nehmen lassen. Abgerundet wird das Ganze durch die tolle, weil transparente Produktion von Sänger Per Lengstedt. Wer auf Heavy Metal steht und Zeit und Muße hat, sollte hier mal ein Ohr riskieren.