PORD

Valparaiso

Die chilenische Hafenstadt Valparaíso ist vom Schicksal gebeutelt: Sie war der Ausgangspunkt des verhängnisvollen Militärputsches im Jahre 1973 und ist regelmäßiger Austragungsort von Straßenschlachten zwischen der Polizei und der Linken.

Inwiefern dieser politische Hintergrund etwas mit dem nach dieser Stadt benannten Debütalbum beziehungsweise mit dem Sound, dem Artwork oder den Texten des 2002 gegründeten Trios PORD aus Lozère, Frankreich,zu tun hat, bleibt fragwürdig.

Denn in dieser Hinsicht passt alles nicht wirklich zusammen, ein Konzept oder einen roten Faden vermisst man, falls man so etwas als wichtig erachtet. Musikalisch hingegen sind PORD, trotz einiger Besetzungswechsel und einer Neuausrichtung vor fünf Jahren, ein Militärputsch für sich.

Brachialer, gleichzeitig vertrackter Noisecore-Rock, an Bands wie BREACH, UNSANE, TAINT und vor allen Dingen JESUS LIZARD angelehnt, wird in neun Songs dargeboten und aus der typischen Rockformation Gesang/Gitarre/Bass/Drums alles herausgeholt, was herauszuholen ist.

PORD sind keine Band, die viel Wert auf Aufmachung und Inszenierung legt, PORD sind eine Band, die das Rockstar-Klischee putscht und auf „Valparaiso“ ihre eigene kleine, klangliche Revolution startet.

Viva la Noiserock, viva PORD!