POPPY ACKROYD

Escapement

Bei ihrem Hauptprojekt HIDDEN ORCHESTRA scheint sich alles um Kommunikation und Harmonie zu drehen: Die beiden Drummer stehen einander Rede und Antwort, Electronica beginnt einen Dialog mit chilligem Jazz und last but not least finden Groove und Schönheit zusammen.

Auch auf Poppy Ackroyds Solodebüt „Escapement“ geht es um das kreative Zusammenspiel, um Ausdruck einerseits und Form andererseits. Wie beim Orchestra konzentriert sie sich vor allem auf die Arbeit mit Klavier und Violine und nutzt diese – auch das eine Parallele zur Musik des Hauptprojekts – vor allem für rhythmische Spielereien, die sich an dezenten Beats entlangwinden.

Sowieso stehen analoge, erdige Klänge und Digitales auf der gut halbstündigen Platte eng beieinander: Feldaufnahmen, die auf den Äußeren Hebriden (einer Inselkette an der Westküste von Ackroyds Wahlheimat Schottland) entstanden, füttern die klassische Instrumentierung noch zusätzlich mit Atmosphäre, bis sich ein dichter, sich taktweise weiter morphender Klangteppich zusammenfindet.

Jedes Instrument, jede Klangquelle, jede Melodie, ja, jeder Ton, der auf „Escapement“ zu hören ist, kommuniziert emsig mit seinen Nachbarn, verstrickt sich in ein spannendes Spiel der Klänge.

Schade, dass dieser kleine Trip bereits nach einer halben Stunde vorbei ist.