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POLY-MATH

Zenith

Vermutlich muss nicht darüber diskutiert werden, ob die experimentelle Rockmusik besonders anfällig dafür ist, das Saxophon in die Kompositionen einzubauen. Vielmehr ersetzt das exaltierte Instrument den nicht vorhandenen Gesang. Was die Implementierung des Saxophons in den letzten Jahren an Einfällen generiert hat, steht jedenfalls für sich: allen voran ZU, außerdem die Kollaboration von Colin Stetson und LITURGY unter dem Pseudonym EX EYE, zuletzt in Formvollendung (und mit Geschrei) WHITE WARD. Genau wie bei den drei Genannten steht auch bei POLY-MATH nicht Jazz auf dem Zettel, sondern die Verwirklichung komplexer Rhythmik und progressiver Instrumentalmusik vermittels der Verzahnung von Gitarrenriffs und virtuosem Saxophon-Eskapismus. Das Quintett aus Großbritannien verzichtet auf ein groß angelegtes Konzept, das dem Doppelalbum „House Of Wisdom | We Are The Devil“ zugrunde liegt, und stellt acht atemlose, kompakte Songs zusammen, die „Zenith“ zu einem nonstop nach vorne drängenden, progressiven Math-Rock-Album machen.