POINT BREAK

Bei einem Remake fragt man sich in der Regel, was der vornehmliche Grund dafür war. Der immer noch kommerziell einträgliche Kultstatus eines Films, dringender Modernisierungsbedarf oder eine Anbiederung an den Zeitgeist, um ein jüngeres Publikum zu erreichen? Kathryn Bigelows Actionfilm „Gefährliche Brandung“ (Originaltitel: „Point Break“) von 1991 gehört allerdings nicht unbedingt zu den Filmen, die man verbessern oder modernisieren müsste.

Bigelow hatte schon zuvor mit „Near Dark“ (1987) und „Blue Steel“ (1990) bewiesen, dass sie originelle Genre-Filme drehen kann und war damit eine der wenigen Frauen, die sich in diesem Bereich in Hollywood überhaupt durchsetzen konnte.

In „Gefährliche Brandung“ spielt Keanu Reeves den jungen FBI-Agenten Johnny Utah, dem eine schwere Verletzung die Karriere als Profi-Footballspieler verbaut hatte, und der nun eine Gruppe Surfer infiltrieren soll, die offenbar Banken überfallen, um ihren Lebensstil zu finanzieren, angeführt vom geheimnisvollen Bodhi (Patrick Swayze).

Die Mischung aus Macho-Mystizismus, Adrenalinrausch und verquerer Lebensphilosophie schmeckte zwar nicht jedem Kritiker, aber bescherte Bigelows auch 25 Jahr später noch visuell mitreißendem Film auf jeden Fall ein hohes Maß an Originalität.

Das nun vom versierten Kameramann Ericson Core gedrehte Update wirkt mit seinen farblosen Hauptdarstellern mehr wie ein Remake von Willy Bogners Sportfilm „Feuer und Eis“ als von „Gefährliche Brandung“ und reiht eine spektakuläre Extremsport-Szene an die nächste, die so realistisch sind wie bei „Mission Impossible“.

Drehbuchautor Kurt Wimmer vergaß dabei vor lauter pseudophilosophischem Unsinn, dass „Point Break“ ursprünglich mal ein Actionfilm war und kein um Tiefgründigkeit bemühter Werbespot für Energy-Drinks.