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ART NOIR

Poems Of An Extinct Species

Jan Weber aka ART NOIR bewegt sich mit seinen Songs zwischen Dark Ambient, Dreampop und Dark-Dance-Pop. Mit Sängerin Nadine Stelzer, deren Gesang mitunter etwas zu ethno- und Enya-mäßig („Only time“) erscheint, gelingen ihm atmosphärisch-dichte Songs, die ab und an Gefahr laufen, ein wenig in Kitsch abzudriften. Nachdem 2015 bei ihm amyotrophe Lateralsklerose (ALS) diagnostiziert wurde, ist es Jan Weber heute nur noch möglich, via Augenbewegungen und einem Eye-Tracking-Kommunikationsgerät seinem Laptop Sounds und Songstrukturen zu entlocken und auf diese Weise zu komponieren. Man merkt den Songs deutlich an, dass Jan Weber auch als Filmkomponist arbeitet, teilweise erinnern die Stücke auch an SCHILLER. Die Texte bewegen sich teilweise in einem anthropologisch-ökologischen Mikrokosmos und spiegeln seine Sicht auf die Entwicklung der Welt in der Ambivalenz Mensch, Umwelt, Technik und Natur wider. „Gloomy sunday“ ist im Übrigen eine Coverversion eines Textes von László Jávor, der 1933 von dem ungarischen Pianisten Rezsö Seress vertont wurde und als „Hungarian suicide song“ weltbekannt wurde.