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PLANET DES SCHRECKENS

Der oft als Billigfilmer diffamierte Regisseur und Produzent Roger Corman (96 ist er schon) war in seiner Karriere an genügend achtbaren Projekten und potentiellen Kultfilmen beteiligt, um solche Vorurteile leicht entkräften zu können. Allerdings war in den Achtzigern bei Cormans damaliger Produktionsfirma New World Pictures ein deutlicher Qualitätsschwund zu beobachten. So entstand 1982 mit „Mutant – Das Grauen im All“ eine Art Billig-Kopie von Ridley Scotts „Alien“. Regisseur Holzman hatte seinen Film ursprünglich humorvoller angelegt, zum Missfallen von Corman, der einen ernsthaften Film haben wollte, heraus kam dennoch nur unfreiwillig komischer B-Movie-Trash. Ein Jahr zuvor erschien mit „Planet des Schreckens“ von Regisseur Bruce Clark ein ähnlich schmuddeliger, aber völlig humorfreier Science-Fiction-Horrorfilm, der sich ebenfalls bei „Alien“ bediente. Darüberhinaus verbindet ihn mit Holzmans Film, dass dabei zum Teil die gleichen, von James Cameron entworfenen Kulissen verwendet wurden. Bis zur etwas unbefriedigenden Auflösung hat der recht atmosphärisch umgesetzte „Planet des Schreckens“ sogar erstaunlich originelle Momente. Denn die bizarren Kreaturen und unsichtbaren Kräfte, die auf dem Planeten Morganthus die Mannschaft einer Rettungsmission (darunter Zalman King, Robert Englund, Sid Haig und Grace Zabriskie) nacheinander umbringen, scheinen nur der Imagination der Besatzungsmitglieder zu entspringen. Berühmt-berüchtigt ist die immer noch befremdlich wirkende Vergewaltigung einer Astronautin durch einen schleimigen Riesenwurm, die bereits für die ursprüngliche US-Kinoversion entschärft werden musste. Die Blu-ray-Neuauflage (eine DVD gibt es auch) mit neu hinzugekommenem Audiokommentar soll in 2K remastered sein und wartet mit einer überraschend guten Bildqualität auf.