PIXIE

Andrea Mohr

Die Autorin dieses autobiografischen Buches schmuggelte über einen längeren Zeitraum auf internationalen Wegen Kokain in beachtlichen Mengen. Im Jahr 1999 wurde sie infolgedessen zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren in einem der bekanntesten Frauenknäste Australiens verurteilt.

In ihrem ersten Roman schildert sie vor allem ihre Erfahrungen im Vollzugsalltag, ermöglicht zwischendurch aber auch Einblicke in ihr vorheriges, vom starken Drogenkonsum geprägtes Leben als Model, Stripteasetänzerin und Schmugglerin.

Veröffentlichungen von Büchern wie „Pixie“, „Mr. Nice“ von Howard Marks oder des Weltbestsellers „Papillon“ von Henri Charrière sind aus verschiedenen Gründen bedeutsam: Abgesehen von den freilich spektakulären Erlebnissen, die die Autoren jeweils zu berichten haben, zeichnen sie ein subjektiv gerahmtes Bild von dem Umgang der Gesellschaft mit ihren von der Norm abweichenden Persönlichkeiten.

Ein Blick in die Gefängnisse eines Landes verrät bekanntlich stets einiges über dessen Gesellschaft. Somit ist „Pixie“ für jeden, der sich für kriminalpolitische, pönologische und natürlich auch humanistische Fragestellungen im Kontext des Freiheitsentzuges als härteste Sanktion des Strafrechts der meisten Länder interessiert, sicherlich lesenswert.

Wer einfach Lust auf einen sowohl abenteuerlichen also auch dramatischen biografischen Auszug aus dem Leben von Andrea Mohr hat, soll sich natürlich ebenfalls von dem Kauf nicht abhalten lassen.

Etwas deplatziert wirken aber die unzähligen Zitate von bedeutungsvollen, toten Männern wie Francis Bacon, Albert Einstein oder Thomas Mann, die dem Ganzen ein überflüssiges Häubchen Pathos aufsetzen.