WENDY ATKINSON

Pink Noise CD

Unspektakulär ist ein gefährlicher und dehnbarer Begriff: Spricht man bei einer Platte mit richtig guten Popsongs von unspektakulär, heißt das meistens, dass eben richtig gute Songs darauf sind, die sich nicht gleich wie Radio-Pophits in Nullkommanichts tot hören.

Bei einer Platte, auf der fast nichts passiert, von unspektakulär zu sprechen, ist es dagegen meist nur ein wohlwollender Ausdruck für langweilig. Das vorneweg, denn die zweite Platte von Wendy Atkinson ist in der Tat unspektakulär, allerdings finden sich darauf weder richtige Songs noch ist sie besonders langweilig.

Atkinson spielt sich durch die fünfzehn Songs äußerst unkonventionell alleine mit ihrem Bass, mal akustisch, mal elektrisch, mal beides, mischt Field Recordings dazu, vorbeifahrende Züge (oder ist das bloßer Zufall, weil das Küchenfenster aufstand?), und schafft damit eine Platte, die in höchstem Maße originell ist (weil ich so was bisher kaum zu hören gekriegt habe), unanstrengend, aber leider auch etwas unspannend ist.

(36:44) (5)