COPPERPOT JOURNALS

Pilots CD

Da schwirrt tagelang der Opener "Atlas & I" des Debütalbums von THE COPPERPOT JOURNALS durch meinen Kopf und die Assoziation, die er hervorruft, will sich partout nicht in einen Bandnamen umsetzen. Doch irgendwann macht es Klick und "PLACEBO!" erklingt es glasklar aus den hinteren Bereichen des Gedächtnis.

Zieht man den androgynen Touch vom Gesang PLACEBOS ab, so haben wir es hier in vielen Teilen beinahe mit einem Klon von "36 degrees" zu tun. Womit man auch bereits beim Kernproblem des Albums wäre, dieses ständig mitschwingende Gefühl hier mit allen Mitteln einen neuen Hype für den "Underground" rund um Leute wie Charlotte Roche erschaffen zu wollen.

Dabei kommen dann auch eine Menge schöner Lieder bei heraus, die von ihrer Dynamik leben, welche sich meist rund um ein Gitarren-Riff entwickelt. Was einen jedoch immer wieder stutzen lässt bei diesem Indierock mit Emosprengseln sind Songs wie "Start the ice age" und "Ornament", bei dem man am liebsten schnell zum Plattenregal laufen und nachhören möchte, wovon man sich denn hier allzu stark beeinflussen lassen hat.

Mit "We are a black box recorders" verlässt man dann das 3-Minuten Schema und meint wohl, die Ausbreitung von einigen wenigen Ideen auf knapp 10 Minuten könne man dann als experimentell oder episch verkaufen.

Neben dieser Belanglosigkeit bieten die Briten aber nette Songs, welche zwar nicht gerade bestechend sind, aber garantiert ihre Hörer finden werden. (51:42) (06/10)