MELVINS go AC/DC? Oder warum klingt das Intro irgendwie nach "Hell's bells"? Nein, schon bei "The bloated pope" ist klar, dass hier alles ist wie immer, was aber direkt eine Lüge ist. Ja, auch " Pigs Of The Roman Empire" ist klar erkennbar ein MELVINS-Album, dieser abgründige, höllenschlundige Sound des Zusammenspiels von King Buzzos Gitarre mit denen seiner Mitstreiter (hier neben Kevin Rutmanis ein gewisser Adam Jones ...
jaja, der von TOOL) ist immer wieder beängstigend, und sollte "Rosemary's Baby" jemals einen neuen Soundtrack verpasst bekommen, wären die MELVINS nach diesem Album meine Favoriten. Hier, das sieht man schon an der Ergänzung des Bandnamens, kooperierten die MELVINS nicht nur mit Adam Jones, sondern auch mit B.
Lustmord (alias Brian Williams) - was die Soundtrack-Sache ja wohl hinreichend erklärt. Der Mann war schließlich schon vor seiner Zusammenarbeit mit SPK, THROBBING GRISTLE., CURRENT 93 oder NURSE WITH WOUND als Sound-Designer aktiv und stieg in den Neunzigern, nach seinem Umzug nach Kalifornien, zum gefragten Mann auf, der zwar auch für "Ninja Turtles" arbeitete, aber ebenso für "Spawn" und "The Crow".
So soundtrackhaft klingt dann auch diese Platte, die oft sehr ruhig, düster und unterschwellig drohend ist, definitiv keine Scheibe fürs Autofahren, sondern eher für einen, äh, gemütlichen Abend zuhause.
Richtig brüllende, laute Rockmusik, wie man sie sonst von Crover, Buzzo & Co. gewohnt ist, findet sich hier dann auch eher weniger, dafür ist es wegen des Einflusses von Lustmord die elektronischste MELVINS-Scheibe bisher - und in größtmöglicher Lautstärke genossen auch eine ihrer imposantesten, die zudem beinahe ganz instrumental ausgefallen ist.
Ein beeindruckendes Erlebnis! (59:54) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Joachim Hiller