Nahtlos knüpft die Gruppe aus Toronto an ihr Debüt "Red Your Blues" an, düster und depressiv schleppen sie sich durch ihre Songs und können es auch diesmal nicht vermeiden, wie die abgespeckte Variante von GODSPEED YOU BLACK EMPEROR zu klingen.
Doch was beim ersten Album noch frisch und unverbraucht rüber kam, klingt nun oftmals behäbig und zäh. Sängerin Liz Hysen quält sich und die Hörer in einigen Parts doch gewaltig, entschwebt und fiedelt in höchsten Gefilden umher, einer Melodie nur zaghaft folgend, scheinbar allein versunken im eigenen Schmerz, "Common cold" strapaziert die Nerven so gleich direkt nach dem Opener.
Hier geht PICASTRO ihr mitreißendes Element verloren, emotional springt kaum etwas über, stattdessen fühlt man sich einem musikalischen Gejammer ausgesetzt. Doch auch "Metal Cares" hat seine Stärken, intelligent arrangierte Songs, vielfältig instrumentiert und den wehklagenden Folk Osteuropas verstärkt einbeziehend, dann auch bewegend.
Aber um noch einmal die Begeisterung des Debüt zu wecken, ist es dann doch zu durchwachsen. Trotzdem bleiben PICASTRO gerade im Vergleich mit anderen Alben dieses Genres ganz weit oben und fügen sich nicht den gängigen Mustern.
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