Es ist nicht das erste Mal, dass ich im Zusammenhang mit Mathew Houck und seinem Projekt PHOSPHORESCENT feststellen muss, dass der Mann recht wandlungsfähig ist. Eine diese eigenbrötlerischen, exzentrischen Künstlerpersönlichkeiten, die grundsätzlich im Singer/Songwriter-Bereich verwurzelt ist, aber stilistisch immer nach allen Seiten offen bleibt.
Und so gibt es auf „Muchacho“ einige Nummern, die mit ihrem trashigen Elektropop doch etwas irritierend wirken. Die Nähe zu Leuten wie Will Oldham, Bill Callahan oder LAMBCHOP ist ebenfalls wieder gut spürbar, so wie Houck hier folkige Roots-Musik in Sphären von kitschigem Country-Pop katapultiert, dabei erneut mit einer ziemlich dichten Instrumentierung aufwartet, aber dennoch nie völlig den sympathischen LoFi-Charakter seiner Frühwerke ablegt.
Sein etwas leiernder Klagesang und der elegische Ton seiner Stücke wird dabei immer wieder kontrastiert von seiner Fähigkeit, erstaunlich euphorische Popsongs schreiben zu können. Ein äußerst schizophrenes Werk, das Houck allerdings von seiner songwriterisch überzeugendsten Seite zeigt.
Mit „Muchacho“ ist ihm eine Platte gelungen ist, die bei aller Eingängigkeit immer eigenwillig und originell bleibt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Thomas Kerpen
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