ARAB STRAP

Philophobia

2006 erklärten Adrian Moffat und Malcolm Middleton das Kapitel ARAB STRAP für erledigt, lösten die Band auf, die sie 1995 in Glasgow gegründet hatten, und wandten sich anderweitigen Aktivitäten zu – ersterer mit eher geringer Außenwirkung, letzterer mit einer Reihe beachteter Solo-Alben.

Als „Post-Folk“ und „Slowcore“ wurde die Musik der Band seinerzeit bezeichnet, was beides weniger einer wirklich guten Beschreibung nahekommt als die Schwierigkeit verdeutlicht, die reduzierte, bedächtige und dabei doch intensive, nachdrückliche Musik in der Nachfolge von SMOG und PALACE BROTHERS einzuordnen. Sechs Studioalben veröffentlichten ARAB STRAP, das letzte, „The Last Romance“, 2006, und nun hat Chemikal Underground die beiden ersten Longplayer – „The Week Never Starts Round Here“ (1996) und „Philophobia“ (1998) – neu aufgelegt, jeweils als Doppel-CD mit Bonustracks (Peel-Session plus Live-Songs) im Pappschuber und in wirklich liebevoller Aufmachung, wobei ich ein paar Linernotes zur Entstehung und den Kontext der Alben vermisse.

Keine Frage, ARAB STRAP können auch anstrengen und verwirren, siehe das übersteuerte „General plea to a girlfriend“, aber unterm Strich bleiben sie ein auch nach ihrem Ableben faszinierendes Anti-Phänomen, machten sie doch etwa in Sachen Produktion oder „Hit-Herstellung“ alles ganz anders, als es an irgendwelchen Pop-Akademien gelehrt wird.

Aber Nerd-Genialität ist eben nicht planbar, so was passiert und ist und bleibt Minderheitenmusik.