THE MEN THEY COULDN’T HANG ließen sich nie einordnen, machen sie nun Cowpunk oder doch lieber den POGUES Konkurrenz? Elvis Costello, Nick Lowe und John Peel waren große Fans, und auf jeden Fall hatte die 1983 in London gegründete Band um die beiden Sänger Swill und Cush einen politischeren Anspruch als zum Beispiel die POGUES.
Und eben jener Phil „Swill“ Odgers veröffentlicht nun ein Country-Album, das es in sich hat: Ursprünglich als reine EP mit Coversongs geplant (Gene Clarke, Kris Kristofferson, Tom Waits), wurde aus diesem Projekt innerhalb eines Jahres ein ganzes Album mit insgesamt zehn Titeln.
Alte Weggefährten aus TMTCH-Zeiten wie Paul Simmonds, Tom Spencer, Phils Bruder Jon Odgers oder Mick Glossup, der auch hier (unter anderem) wieder als Produzent auftaucht, schauten vorbei und hinterließen ebenso wie Eliza Carthy (Gesang und Geige), Johnny Bridgewood (Morrissey) oder John Jones (OYSTER BAND) ihre musikalische Note.
Zwar geht es bedeutend ruhiger als zu TMTCH-Zeiten zur Sache, ist ja auch eine Weile her, herausgekommen ist aber ein wirklich hervorragendes Singer/Songwriter Album ohne peinliche Lagerfeuerromantik und am ehesten vergleichbar mit den Soloveröffentlichungen von John Doe (X) oder Billy Bragg.
Mein Anspieltip: „The wrong side“.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #107 April/Mai 2013 und Kay Werner