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PHEW

Our Likeness

Vor einem Jahr erschien bei Mute mit „New Decade“ ein neues Album der japanischen Avantgarde-Künstlerin Hiromi Moritani aka Phew, die schon seit den Achtziger Jahren aktiv ist und zuvor Mitglied der kurzlebigen Avantgarde-Band AUNT SALLY war, die aber auch „Blitzkrieg bop“ von den RAMONES im Live-Repertoire hatte. Die einzige andere Zusammenarbeit von Mute mit Phew war ihr drittes Album „Our Likeness“ von 1992, das schon wegen des Personals hochinteressant ist, denn unterstützt wurde sie dabei von CAN-Schlagzeuger Jaki Liebezeit, Chrislo Haas (DAF, LIAISONS DANGEREUSES) und Alexander Hacke von EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN. Liebezeit war schon am Phew-Debüt von 1981 beteiligt gewesen, neben CAN-Kollege Holger Czukay, und produziert wurde das Debüt ebenso wie „Our Likeness“ von Conny Plank in dessen Studio nahe Köln. Musikalisch lässt sich „Our Likeness“ ähnlich schlecht fassen wie andere Phew-Platten, falls man sich nicht mit den Begriffen Avantgarde oder Artrock zufrieden gibt. Geboten wird eine sehr rhythmische Mischung aus entspannteren Badalamenti-Sounds, Jazz-Rock, Industrial Noise und Post-Punk-Einflüssen, auf gewisse Weise zusammengehalten von Moritanis kunstvollem Gesang. „Our Likeness“ wurde jetzt von Mute auf CD und LP wiederveröffentlicht und es ist schade, dass die meisten anderen Phew-Platten weiterhin teure Sammlerstücke bleiben, denn die bisherigen Rereleases waren in der Vergangenheit schnell wieder vergriffen. Generell scheint der Zuspruch aus bestimmten Künstlerkreisen für diese spannende japanische Künstlerin außerhalb ihres Heimatlandes immer größer gewesen zu sein als beim Publikum.