Die PHANTOM SURFERS gibt´s schon ewig und drei Tage, und sie sind sowas wie die Veteranen der San Franciscoer Budget-Rock-/Trash-Szene, die mittlerweile allerdings auch ziemlich auf den Hund gekommen ist.
Die PHANTOM SURFERS halten dagegen ihre Fahne immer noch unverdrossen durch und ziehen nach wie vor ihr Ding hoch. Das Ding ist bekanntlich Surf-Musik und dazu hat ja sicherlich jeder so seine Meinung.
Mir gefällt sie im Prinzip gut, auf Dauer wird sie aber auch langweilig. Wie erfreulich ist es da, dass einen keine höhere Macht zwingt, sie ununterbrochen zu hören, denn dann würde sie sicherlich unerträglich.
Schlechte Surf-Musik ist hingegen immer unerträglich. Deshalb trifft es sich gut, dass ich mit den PHANTOM SURFERS eine der besten Surf-Bands überhaupt zu besprechen habe. Auf ihrem neuesten Album dreht sich diesmal alles um Sex und Sauereien, ja um Pornographie! Der kalkulierte Tabubruch ist es, auf den die PHANTOM SURFERS es anlegen, und der uns kichern machen soll.
Dazu haben sie sich ein imponierendes Aufgebot an Gaststars wie RUDY RAY MOORE ("Dolemite"), BLOWFLY, NEIL HAMBURGER und DONNY DENIM - allesamt Veteranen des schlüpfrigen Witzes (zumindest die ersten beiden, die anderen kenne ich gar nicht) - eingeladen.
Das führt dazu, dass man neben der Musik auch eine Menge Gelaber zu hören bekommt, das manchmal ganz lustig ist (nehme ich an, ich persönlich habe ja keinen Humor). Dazwischen gibt´s dann haufenweise Surfsongs - mal mit Gesang, mal instrumental - unter denen sich auch einige Hits verbergen.
Insgesamt eine sehr kurzweilige Platte, und wenn du sowohl ein Liebhaber der Surf-Musik als auch des derben Humors sein solltest, dann, mein lieber Freund, dann solltest du dir Scheibe besorgen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #33 IV 1998 und Joachim Hiller