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WITCHING WAVES

Persistence

Und wieder was gelernt – Musikjournalismus bildet: Witching Waves war vor hundert Jahren eine beliebte Kirmes-Attraktion, eine Art Karussell. In Coney Island konnte man damit Spaß haben, aber auch in Blackpool.

Nicht aus Blackpool, sondern aus London kommt das Trio gleichen Namens, bestehend aus Emma Wigham, Mark Jasper und Estella Adeyeri. 2013 gründeten Emma und Mark die Band, das Debütalbum „Fear Of Falling Down“ erschien 2014 auf Soft Power Records, wie auch der Nachfolger „Crystal Café“ von 2016.

Mit dem auf 45 rpm laufenden 10-Song-Longplayer „Persistence“ sind WITCHING WAVES nun zu Specialist Subject aus Bristol gewechselt, einem Label mit angeschlossenem Plattenladen (oder andersrum).

Ich mag diesen moody Garage-Punk mit einern perfekten Balance aus Schrammelmusik und wundervollen Melodien – FASTBACKS und LOST CHEREES kommen mir hier gleichermaßen in den Sinn. WITCHING WAVES sind laut, ohne laut zu sein — das ziemlich live eingespielt klingende Album hat eher was Akustisches an sich, die Gitarre ist eher Lagerfeuer als bratig, und trotzdem ist das nie schlappes Geklimper.

Ich mag die Mehrstimmigkeit, offensichtlich tragen alle drei Gesang bei, wobei Frauen im Vordergrund stehen. Gut und engagiert auch die Texte, etwa bei „Money“ oder „Inside outside“. 1986 hätten WITCHING WAVES bestens auf den C86-Sampler gepasst.

Achatblaues Vinyl.