PERSEPOLIS

Marjane Satrapis hochgelobte Graphic Novel „Persepolis“ erlebt gerade eine Neuauflage als und zufälligerweise ist auch die von Satrapi und Vincent Paronnaud einige Jahre später entstandene Zeichentrickfilmversion hierzulande auf DVD wiederveröffentlicht worden.

Aufgrund der direkten Beteiligung der Autorin konnte man davon ausgehen, dass dabei keine verwässerte Version für die breite Masse angestrebt wurde. Von den aufgemotzten Computeranimationsfilmen der großen Studios wie Dreamworks und Pixar hebt sich „Persepolis“ schon alleine dadurch wohltuend ab, da Satrapi den kargen Stil ihres Schwarzweiß-Comics auch auf den Film übertrug, nur dass es sich jetzt um bewegte Bilder handelt und eine Rahmenhandlung in Farbe gedreht wurde.

„Persepolis“ ist genauso wie der Comic eine sehr politische Angelegenheit, und die Reaktionen des Irans darauf, Satrapis Heimatland, und auch die anderer arabischer Staaten dürften dabei Bände sprechen.

Denn dort wurde der Film zuerst gar nicht gezeigt, später nur mit starken Kürzungen, und die Autorin als „Hure des Westens“ verunglimpft. Ein Oscar wurde ihr trotz Nominierung 2008 allerdings verwehrt, den bekam stattdessen der sicherlich sehr schöne, aber leider auch komplett anspruchslose Pixar-Film „Ratatouille“.

Man kann bei „Persepolis“ auf jeden Fall von einer kongenialen Comic-Verfilmung sprechen, denn Satrapis Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor durch die teils extreme Betroffenheit auslösende Darstellung der politischen Verhältnisse im Iran, und dem unbedarften Umgang der aufmüpfigen jungen Protagonistin damit, funktioniert auch im Film wunderbar.

Im direkten Vergleich stellt man zwar fest, dass Satrapi den Inhalt des Comics für den Film etwas komprimieren und vereinfachen musste, an ihrer eigentlichen Intention hat das aber nichts geändert.