PENSÉES NOCTURNES

Nom D’une Pipe!

„Es benötigt einige Durchläufe, um dieses Monster nur im Ansatz zu verstehen“, war das Fazit des damaligen Ox-Rezensenten beim Vorgänger „Grotesque“ des französischen Ein-Mann-Projektes PENSÉES NOCTURNES, das seinerzeit noch mehr im Black Metal verhaftet war als jetzt.

Als „Nächtliche Gedanken“ lässt sich der Bandname übersetzen und die Frage nach dem Geisteszustand von Mastermind Vaerohn darf ruhig gestellt werden. Setze ein halbes Orchester mit allen vorstellbaren Blasinstrumenten, Sängern, einer Gitarre und natürlich dem unvermeidbaren Akkordeon in ein Zirkuszelt, im Gesicht bunte, durch Tränen verlaufene Schminke, bewusstseinserweiternde Drogen für Dompteur Vaerohn und ab dafür.

Hinter dem künstlerischen Werk steckt Methode, Genie und Wahnsinn, so faszinierend wie abstoßend, so verwirrend wie bekannt und doch den Hörer vollkommen überfordernd. „Nom D’une Pipe!“ ist ein Avantgarde-Album, geeignet, um jeden „echten“ Punk zu schocken, das sich aber jeder Wertung entzieht.