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PENNY DREADFUL: CITY OF ANGELS

Sehr zum Bedauern zahlreicher Fans sah der amerikanische Drehbuchautor John Logan, der auch schon mit Tim Burton und Ridley Scott zusammengearbeitet hatte, nach der dritten Staffel keinen Sinn mehr darin, seine hervorragende Gothic-Horror-Serie „Penny Dreadful“ fortzuführen, die den Zuschauer in eine von Bram Stoker, Mary Shelley oder Oscar Wilde inspirierte, beklemmende Welt voller viktorianischer Schauergestalten wie Dracula, Dorian Gray oder Viktor Frankenstein versetzte. Auch Logans neue Spin-off-Serie „Penny Dreadful: City Of Angels“ entstand wieder für Showtime. Damit hatte Logan weniger Glück, denn aufgrund dürftiger Einschaltquoten wurde „City Of Angels“ nach nur einer Staffel eingestellt. Der Begriff Spin-off schürte dabei möglicherweise eine zu große Erwartungshaltung, denn mit „Penny Dreadful“ (so nannte man die reißerischen Groschenromane der viktorianischen Ära) hat der Nachfolger rein gar nichts zu tun, der 50 Jahre später Ende der 1930er Jahre in Hollywood angesiedelt ist. Zudem hält sich die Serie mit übernatürlichen Elementen zurück und ist näher dran am Neo-Noir von „Chinatown“ oder „L.A. Confidential“ als an klassischem Gothic-Horror. An die Stelle der düsteren Atmosphäre des Londons des Jahres 1892 trat die sonnendurchflutete Kulisse von Los Angeles, wo die von Natalie Dormer („Game Of Thrones“-Fans sicher noch bestens bekannt) gespielte Dämonin Magda unterschiedliche Gestalt annimmt, um die Stadt ins Chaos zu stürzen. Dazu paktiert sie mit Nazis und korrupten Politikern und schürt die dortigen Rassenunruhen (ein deutlicher Kommentar zum aktuellen Rassismus in den USA). Bemängelt wurde dabei vor allem der überambitionierte Mischmasch aus Genres, Charakteren und Themen, worin aber der große Reiz der Serie liegt, die Logan zumindest noch halbwegs befriedigend abschließen konnte.