PEEPING TOM

s/t CD

Eigentlich müsste Mike Patton einem ja schon lange auf die Eier gehen. Jeder andere Mensch, ausgenommen wohl nur noch Dave Grohl, der bei so vielen Bands die Fäden in der Hand hält, nervt irgendwann. Aber so ist es eben nicht mit Herr Patton.

Warum? Keine Ahnung. Wirklich nicht alles, was er gemacht hat, ist super, doch darum geht es auch gar nicht. Gut oder schlecht spielt selten eine so sekundäre Rolle wie bei Pattons Bands und Projekten.

Vielmehr stellt sich doch als Erstes immer wieder dir Frage: Wie wird es sich anhören? Kann man es sich überhaupt anhören oder ist es einfach nur geiler, kranker Krach? PEEPING TOM kann man sehr gut hören.

Mit Krach hat die Platte jedenfalls überhaupt nichts zu tun. Bis dato ist sie das poppigste Teil Musik geworden, dass Mike seit FAITH NO MORE gemacht hat. Und daneben ist auf "Peeping Tom" mit Abstand der größte Anteil an Gastmusikern wie unter anderem DAN THE AUTOMATOR, Amon Tobin, MASSIVE ATTACK, Kool Keith, DUB TRIO und Norah Jones(!) zu finden.

Der Song mit ihr ("Sucker") ist dabei eines der Highlights der Platte. Ganz im Ernst. Aus musikalischer Sicht hat PEEPING TOM am ehesten noch, verglichen mit anderen Patton-Gruppen, mit FAITH NO MORE und MR.

BUNGLE zu tun. Tracks wie "Your neighborhood spaceman" und "We're not alone" hätten so auch durchaus auf "King For A Day Fool For A Lifetime" und "Caipirinha" auf "California" Platz gefunden.

Insgesamt ist "Peeping Tom" ein Album, welches stark mit HipHop- und Elektro-Beats liebäugelt, dabei aber nicht vergisst, die Brücke zu Rock und gitarrengefärbten Sounds zu schlagen. Kein kranker Scheiß, sondern geiler Scheiß.

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