PEEP TEMPEL

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THE PEEP TEMPEL kommen aus Melbourne, Australien und im Februar 2012 erschien dieses Album, ihr Debüt, in Australien auf dem bandeigenen Label, wo auch schon zwei Singles veröffentlich wurden. Das Album ist eine jener Platten, die man einlegt/auflegt und die einen schon nach ein paar Stücken in ihren Bann gezogen haben.

Blake Scott und Stevie Striker gründeten die Band als klassisches Gitarre/Drums-Duo, Bassist Matt Duffy kam erst später dazu, so dass sich am reduzierten Sound nur wenig geändert hat. Markant ist der federnde Beat, dieser mitreißende Rhythmus, dem man sich nicht entziehen kann.

THE PEEP TEMPEL machen nervös, sie reißen mit, sie haben einerseits eine simple Garage-Rock-Kante, andererseits ist da aber auch so ein nervöser, fiebriger Post-Rock-Zug, ja ein latenter New-Wave-Einfluss, ohne dass hier irgendwas nach Achtziger-Retro-Sound klingt.

Zuletzt erinnern sie jedenfalls an den sonst allgegenwärtigen Düster-Blues jener an dieser Stelle ungenannt bleibenden Melbourne-Ikone. Ebenso fehlt ihnen jeglicher Aussie-Lad-Rock-Machismo, ja ich muss eher an die nerdigen Momente von FUTURE OF THE LEFT denken, fühle mich an Jeffrey Lee Pierce’ „Sex beat“ erinnert.

THE PEEP TEMPEL sind eine erfreulich eigenwillige, eigenständige und dennoch eingängige Band. Wer sich übrigens über die deutsche Schreibweise von „Tempel“ im Bandnamen wundert: Die Band benannte sich nach einem Strip-Club aus „Kommissar Rex“, jener debilen Sat1-TV-Serie um einen Polizei-Schäferhund, die wiederum auch in Australien gezeigt wurde.

Kurios. Auf die Suche nach dem echten „Peep Tempel“ können sich die Australier ja dann im August/September machen, wenn sie durch Deutschland touren. (Diese Band war auf der Ox-CD #103 zu hören)