PASTEWKA

Die sechste Staffel

Humor ist kein Meister aus Deutschland, das wird einem schmerzhaft bewusst, sobald man im Fernsehen mit dem konfrontiert wird, was sich hier so Komiker schimpft. Ausnahmen von dieser Regel hat es zwar immer wieder gegeben, momentan gibt es zwischen piefiger Schenkelklopferei und stumpfem Holzhammer-„Humor“ aber nach wie vor nur wenig, das den Zuschauer zum Lachen bringt, ohne ihn für dumm zu verkaufen oder peinlich berührt zu hinterlassen.

Bastian Pastewka ist aktuell eine der ganz wenigen Lichtgestalten im deutschsprachigen Raum, was er vor allem der nach ihm benannten Serie verdankt, die sich jetzt in der sechsten Staffel befindet – übrigens erstmals in HD.

Auch in den zehn neuen Folgen muss sich Pastewka, der sich hier ja selbst spielt, mit den Widrigkeiten des Alltags und seinen Mitmenschen rumschlagen – weiterhin teils fiktive, teils sich selbst darstellende Charaktere.

Etwas Kenntnis von der aktuellen deutschen Fernsehlandschaft und ihrer Protagonisten schadet dabei nicht, um diverse Sticheleien nachzuvollziehen oder einen „prominenten“ Gastauftritt auch als solchen zu erkennen.

Pastewkas komisches Talent zeigt sich dann vor allem im selbstironischen Umgang mit seinem Beruf und seinen Kollegen (immer wieder großartig: Michael Kessler und Hugo Egon Balder), aber auch im wunderbaren Zusammenspiel mit seiner Lebensgefährtin Anne (Sonsee Neu), der verhassten Nachbarin „der Bruck“ (Bettina Lamprecht) und ganz besonders seinem Bruder Hagen (Matthias Matschke) und seinem Vater (Dietrich Hollinderbäumer) – hier in der Doppelfolge „Der Trip“.

Ein Lob verdient haben aber auch die „Pastewka“-Autoren, denen leiser, warmherziger und hintergründiger Humor genauso gelingt, wie lauter, scharfer und direkter, bloß platt, peinlich oder verachtend ist er nie.