Vinyl der CD von Prügelprinz und wirklich keine leichte Sache, die es da zu besprechen gibt. Instrumentaler Post-Was-weiß-ich des englischen Duos, der sehr rhythmusbetont und unverkopft zu fesseln weiß.
Solche Musik höre ich gerne beim Zeichnen oder Werkeln, wenn Texte stören und Musik trotzdem nicht langweilig sein soll. Das abtropfende Gitarrenriff zieht sich wie ein grüner Faden fast durch die gesamte Platte, die nie einschläft oder sich in verqueren Ecken verliert, in denen nur Gitarristen lachen können, die zu Hause mindestens 138 Instrumente stehen haben.
Müsste ich diese Platte jemandem verkaufen, würde ich an seine musikalische Neugier appellieren oder daran, dass er keine hundertfünfzigste Platte braucht, die klingt wie ... die anderen, die er daheim hat.
Das Duo klingt definitiv nach „mehr Leuten“ und die Platte lebt von der Spannung zwischen den leisen, ruhigen Passagen, die jäh von einer satten Ladung fetter Gitarrenriffs pulverisiert werden.
Laut, leise, spannend und durchaus für einen Soundtrack geeignet. Musik, die man wie ein Buch lesen kann. Ziemlich genial!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #96 Juni/Juli 2011 und Kalle Stille