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PAKT DER WÖLFE

Nach seinem atmosphärischen Beitrag „The Drowned“ für den Episodenfilm „Necronomicon“ von 1993, basierend auf drei Geschichten von H. P. Lovecraft, und seiner ersten alleinigen Regiearbeit „Crying Freeman“ zwei Jahre später, einer Adaption des gleichnamigen Mangas von Kazuo Koike (Autor der „Lone Wolf & Cub“-Reihe) und Ryoichi Ikegami, war Christophe Gans eine der größten Hoffnungen des europäischen Genrekinos. Mit seiner Videospiel-Verfilmung „Silent Hill“ von 2006 verrauchte die anfängliche Begeisterung aber schnell wieder. Allerdings war ihm zuvor mit „Pakt der Wölfe“ („Le pacte des loups“), seinem zweiten Film, eine spannende und visuell ausgefeilte Mischung aus Creature Feature, Verschwörungsthriller, Mantel- und Degenfilm und Fantasy gelungen, bei der sich das schon in „Crying Freeman“ ausgeprägte Faible von Gans für klassische Eastern und das blutige Heroic Bloodshed-Kino Hongkongs der Achtziger mit einer an das Sherlock Holmes-Abenteuer „Der Hund von Baskerville“ erinnernden Geschichte verband. Den „Crying Freeman“-Hauptdarsteller Mark Dacascos nahm er gleich mit, der Gans seine beiden besten Rollen zu verdanken hat. Dacascos spielt in „Pakt der Wölfe“ den Kampfsport-erprobten Irokesen Mani. Konkret inspiriert wurde der nicht immer wirklich plausible Film von der „wahren“ Geschichte der mysteriösen Bestie des Gévaudan, der in den Jahren 1764 bis 1767 in Südfrankreich zahllose Menschen zum Opfer fielen. Diese Vorfälle soll der Naturwissenschaftler Grégoire de Fronsac im Auftrag von König Ludwig XV. aufklären und deckt dabei eine großangelegte Verschwörung auf. Auf DVD und Blu-ray wurde der etwas längere Director’s Cut jetzt in 4K remastered neu aufgelegt, der größte Teil des Bonusmaterials vorheriger Editionen blieb aber leider den kostspieligeren 4K Ultra HD-Editionen vorbehalten.