PAJO

1968 CD

David Pajo ist jemand, den man eigentlich nicht mehr großartig vorstellen muss, der Mann hat bei SLINT, TORTOISE und bei einigen anderen Bands aus dem Umfeld von Chicago und Louisville gespielt und unter unterschiedlichen Namen Soloplatten aufgenommen.

Die waren meist betulicher Natur, das heißt eher spartanisch instrumentiert und mehr in der Tradition von Folk- als Rockmusik stehend. Das ist bei "1968" nicht viel anders, auch wenn die Platte einen etwas lebendigeren Eindruck macht, dabei ist der Titel durchaus Programm, denn die Songs durchzieht tatsächlich ein End-60er-Folk-Pop-Feeling.

Folkbarden wie SIMON & GARFUNKEL scheinen da nicht weit zu sein, ebenso wie Cat Stevens, Neil Young oder Donovan, ohne dass sich Pajo konkret irgendwo bedienen würde. "1968" wurde wieder mal im Alleingang eingespielt, trotzdem klingt die Platte eher nach einer richtigen Band als man vielleicht annehmen würde.

Pajo kommt hier vielleicht am ehesten einer richtigen Pop-Platte nahe, die Songs wirken trotz minimalistischer Umsetzung weniger unfertig als sonst und scheinen auch weniger davor zurück zu schrecken, einem einen prägnanten Refrain zu liefern.

Und man bedauert fast etwas, dass Pajo auf dieser leicht verschrobenen Künstlerhaltung beharrt, damit man seine Platten auch ja nicht als vollkommen normal einstuft. (7)