61 Releases sind auf Paal Nilssen-Loves Label PNL innerhalb von zwölf Jahren erschienen, allesamt von seinem Schlagzeugspiel dirigiert. Der Norweger kollaboriert mit den Großen im Jazz-Game, unter anderem mit Peter Brötzmann und Jim O’Rourke.
Die Hinwendung zu brasilianischem Funk und japanischem Noise belegt seinen Drang, multikulturell zu denken und zu interagieren. Seine größenwahnsinnig orchestrierten Bigbands LARGE UNIT und EXTRA LARGE UNIT tun dann ihr Übriges, um Nilssen-Love endgültig fleißig zu nennen.
„Screen Off“ ist chaotischer, mutiger und kraftvoller Sturm-und-Drang-Jazz, wie üblich. Dieses Mal ist es kleinteiliger, ganze 21 Tracks sind hier versammelt. Mitgebracht hat Nilssen-Love Ken Vandermark, einen jazzgeschulten Klarinettisten und Saxophonisten.
Allein die Größe seines Outputs ist gigantisch. Sein Zugriff auf Jazz zeigt einen Ausnahme-Schlagzeuger, der davon besessen ist, Grenzen auszuloten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #173 April/Mai 2024 und Henrik Beeke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Henrik Beeke