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P2 - SCHREIE IM PARKHAUS

Echt verrückt, dass es schon wieder 15 Jahre her ist, dass ich die DVD-Veröffentlichung von Kinowelt (jetzt StudioCanal) des Regiedebüts von Franck Khalfoun, der dann 2012 ein ziemlich gutes Remake von William Lustigs berüchtigtem Serienkillerfilm „Maniac“ gedreht hatte, in diesem Heft besprochen habe. Nach einem Blu-ray-Release im Jahr 2016 wurde „P2“ jetzt von Turbine neu aufgelegt (diesmal mit „weltexklusivem Sound in Dolby Atmos und Auro“), das Bonusmaterial entspricht allerdings dem der DVD-Veröffentlichung. Das Mediabook ist bereits ausverkauft, dafür gibt es jetzt auch eine preisgünstigere Softbox-Edition, mit zwei Blu-rays wegen der beiden unterschiedlichen Sound-Varianten. Fast schon wieder etwas zu übertriebener Aufwand für einen Film, der nicht gerade das Thriller-Genre revolutioniert hat und überwiegend als spartanisch umgesetztes Zwei-Personen-Stück mit unverschämt billigen Story daherkommt, in der eine junge Geschäftsfrau auf dem Weg zur weihnachtlichen Familienfeier an Heiligabend in einem Parkhaus von einem Psychopathen terrorisiert wird. Damals hatte ich Khalfouns Film bescheinigt, die paranoiden Ängste moderner Großstadtmenschen geschickt auszuschlachten: Bürogebäude, aus denen es kein Entkommen gibt, Autos und Handys, die den Dienst verweigern und scheinbar freundliche und hilfsbereite Mitmenschen, die sich als durchgeknallte Killer entpuppen. Als Produzent und Drehbuchautor fungierte hier der Franzose Alexandre Aja, der nach seinem Film „Haute Tension“ von 2003 als Garant für stylischen Extrem-Horror galt, inzwischen aber im banalen Mainstream-Mittelmaß abgesoffen ist. „P2“ kann man sich aber immer noch sehr gut geben, da der ziemlich ruppige Film äußerst effektiv und gnadenlos an der Spannungsschraube dreht.