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OXYS

A Date With The Oxys

Guter Bandname. Und sogar der Pinselstrich beim O ihres Namens kommt mir bekannt vor ... Wie auch das Artwork die Mahnung widerlegt, „Never judge a book (oder eine Platte) by its cover.“ Sieht nach Punkrock aus, ist auch Punkrock drin. Proto-Punkrock. Was widersinnig klingt, wenn man es spitzfindig angeht, denn der Begriff bezeichnet ja Bands, die Punk waren, bevor es den Terminus gab. Die OXYS aber formierten sich erst 2020 in Austin, TX, bestehen jedoch aus Leuten, die teils musikalische Erfahrung mit/bei Bands/Musikern haben, die wiederum als Proto-Punkrock bezeichnet werden. Phil Davis (voc) war bei NOWHEREBOUND, Jason „Ginchy“ Kottwitz (gt, bs, org) bei DEAD BOYS, BULEMICS, und SYLVAIN SYLVAIN AND THE SYLVAINS, Gabriel Asher (bs) spielte mit/bei CHEMO KIDS, SYLVAIN SYLVAIN AND THE SYLVAINS und Cheetah Chrome und James Sheeran (dr) bei MR. LEWIS AND THE FUNERAL 5. Dem Genre entsprechend ist das Tempo hier eher gemütlich, schon die NEW YORK DOLLS und speziell auch Johnny Thunder und seine HEARTBREAKERS waren keine Raketen. Dafür gibt es überreichlich Melodien („Machine gun“) und bei jeder zweiten Nummer juckt es mich, beim Refrain mit „Born to lose, baby, you are born to lose“ einzustimmen, obwohl die OXYS den Song gar nicht spielen. Musik für Menschen, denen diese UK-Punks mit ihren 8-Loch-Boots und Iros schon immer komisch vorkamen, die an langer Lockenpracht, schwarzen Samtjackets und spitzen Stiefeletten mehr Spaß hatten und das trotzdem als Punk bezeichneten. Ein Date mit den OXYS, das fühlt sich an wie eine Zeitreise ins New York des Jahres 1975.