Immer wieder erstaunlich, wie viele Bands/Musiker sich eines leicht mittelalterlichen angehauchten Neo-Folks annehmen. So auch THE OWL SERVICE, die Band des Briten Steven Collins, der hier auf recht gekonnte Weise traditionelle englische Folksongs mit den Stilmitteln einer 60s/70s-Psychedelic-Band zum Besten gibt, was dann bisweilen auch an VELVET UNDERGROUND oder GALAXIE 500 erinnert.
Seltsame, filigrane und äußerst melodische Musik, die allerdings etwas darunter leidet, dass ihr traditioneller Unterbau überhaupt nicht mehr heutigen Hörgewohnheiten entspricht. Wo jemand wie etwa Joanna Newsom recht gut den Sprung in die Moderne vollziehen konnte, sind THE OWL SERVICE eher Gralshüter in Vergessenheit geratener Klänge und eines esoterischen Hippietums, das auf "A Garland Of Song" immer dann am überzeugendsten wirkt, wenn ihr Bänkelgesang in drogenumnebelte, trippige Gefilde abtaucht.
Durchwachsene Angelegenheit mit einigen musikalisch höchst interessanten Momenten, die aber nicht so recht reinlaufen will. (5)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Thomas Kerpen