Die Wut der CHROME CRANKS, die Melancholie der späten GUN CLUB, die Junk-Eleganz der frühen SCIENTISTS und der beinahe religiöse Missionierungseifer der BAD SEEDS, diese Eigenschaften hat das Quartett aus Valence, Frankreich eifrig aufgenommen.
Auf „Rot In The Sun“ leben sie all das aus, und es klingt sogar noch zorniger als das furios-düstere 2011er Debütalbum „Midnight Parade“. Von den traurigen Trompetenfanfaren, mit denen „Saeta“ die Platte einläutet, bis zum unruhigen, getriebenen Psychoblues „Sweet night“ als Rausschmeißer durchlebt der Hörer einen knappe halbe Stunde voller Inbrunst und Unrast, Sänger Raphael Besson leidet und predigt zugleich, das klingt meistens haargenau so wie Nick Cave, der Bezugspunkt ist allzu offensichtlich.
Das stört aber nicht im Geringsten, im Grunde spielen OTQ sogar GRINDERMAN an die Wand, die Bärtigen können durchaus noch bei den übel gelaunten Südfranzosen lernen. Mit den neun kurzen Songs, allesamt in tristem Moll komponiert, liegt das QUARTET bisweilen auf Augenhöhe mit der JIM JONES REVUE oder auch GALLON DRUNK.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Gereon Helmer