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OV SULFUR

The Burden Ov Faith

„We all come from broken homes, broken hearts and broken bones“, brüllte einem einst Vincent Bennett von THE ACACIA STRAIN entgegen. Und man glaubte ihm jedes Wort. Und wenn CATTLE DECAPITATION-Sänger Travis Ryan in seine Evil-Kindergarten-Stimme schaltet, wird Irrsinn Realität, falls er es gerade mal nicht ist. Irgendwo zwischen beiden Kapellen lässt sich das Debüt „The Burden Ov Faith“ der vier schwer tätowierten und gepumpten Herren aus Las Vegas einordnen. OV SULFUR haben aber ein Problem, das sich schon an der Schreibweise des Namens ablesen lässt: Inkonsequenz. Einerseits macht das Quartett auf maximal harten Deathcore, der über weite Strecken exzellent ist und mächtig groovet, andererseits kontaminiert man weite Strecken des Albums mit cheesy Keyboards, um dem Kind einen neuen Namen zu geben: Symphonic Deathcore. Die Anbiederung an den gefälligen Mainstream nimmt dem Album leider vieles an Authentizität. Wenn antireligiöse Texte und Layout durch Tralala-Tasteninstrumentenelementen und hymnische Refrains verwässert werden, mag das Nachbars Kinderchen erfreuen, tut der Aussage aber keinen Gefallen, da es die Aufrichtigkeit frisst. Würden OV SULFUR die Tasten in den Müll werfen, könnte Album Nummer zwei großartig werden, aber ich befürchte das Gegenteil.