Um es vorweg zu nehmen: „Qliphoth“ sind „Quellen von spiritueller, religiöser Unreinheit“ und wie man unschwer erkennen kann, gehören die italienischen Oldschool-Doomer BLACK OATH auch der Bruderschaft der U- und F-Vernichter an, die im Rahmen des Okkult-Booms einen erheblichen Mitgliederzuwachs verzeichnen durfte.
Obwohl die italienische Doom-Szene überaus fruchtbar ist, blicken BLACK OATH aber geradeaus Richtung Norden und speziell auf CANDLEMASS, die natürlich auch nur eine BLACK SABBATH-Adaption sind.
Doch das Trio aus Mailand liefert hier besseren Stoff ab, als ihn seine Vorbilder in den letzten zwei Dekaden zustandegebracht haben. „Ov Qliphoth And Darkness“ ist aber nicht nur simpler Doom, sondern erhält eine sehr eigene Note durch den klaren, leidenden, hohen Gesang und durch unzählige Gitarrenfiguren, die direkt der NWOBHM entstammen, nur eben erheblich langsamer gespielt werden, aber in ein perfektes organisches Soundgewand gehüllt sind.
BLACK OATH nehmen sich für ihre ausladenden Trauergesänge Zeit, unter sechs Minuten kommt die Band kaum aus, geht dabei aber trotzdem durchgehend unter die Haut. Spirituelle Unreinheit kann so faszinierend nach Trauer und Melancholie klingen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Ollie Fröhlich