WENN DAS DER FÜHRER WÜSSTE?

Otto Basil

Man stelle sich das einfach mal vor: Deutschland hat seinerzeit den Zweiten Weltkrieg gewonnen und Hitler ist nach wie vor „im Amt“. Eurasien wurde unterjocht und es herrscht ein totalitäres Regime sondergleichen. Konzentrationslager gibt es mangels Juden keine mehr, stattdessen so genannte „Untermenschenlager“, wo all jene landen, die es eben nicht so toll finden, dass ihnen sogar das durchschnittliche Gewicht ihres Kots vorgeschrieben wird, und die sich dann auch schon mal darüber beschweren, dass man es mit den Vorschriften auch übertreiben kann.

Außerdem lassen sich solche „ULs“ auch hervorragend nutzen, sogenannten „Äfflingen“ (gemeint sind schwarze Menschen) das „Menschsein“ abzugewöhnen, indem man sie wie Tiere hält und entsprechende Operationen durchführt, um den Verstand „anzugleichen“.

Eine beschauliche Kulisse also, in der unser „Held“ Albin Totila Höllriegl sein Dasein fristet und als „anerkannter“ Heilpendler – Feng Shui lässt grüßen – sein Geld verdient. Klar, dass man da irgendwann einen am Helm hat und man es daher auch schon mal mag, wenn man von Frauen während des Liebesspiels verdroschen wird.

Erschwerend hinzu kommt, dass Hitler nicht mehr so beliebt ist und sein Umfeld daher sein Ableben herbeiführt. Dumm nur, dass jetzt der Feind auf die Idee kommt, mit Atombomben um sich zu schmeißen, und sich auch im Inland die Fronten erhärten und es zu einem Bürgerkrieg kommt.

Da heißt es einen klaren Verstand zu bewahren, was Höllriegl jedoch schwer fällt. Was Otto Basil mit diesem Buch geschaffen hat, ist eine fiese Satire in bester Tarantino-Manier, die sich ob vieler Monologe zwar schwer liest, aber dennoch kaum etwas von ihrem Charme einbüßt.