OSTINATO

Left Too Far Behind CD

Der Begriff "Wall of sound" mag etwas überstrapaziert sein, trifft aber den Sound dieser Band aus der DC-Area. Das Trio klingt dabei wie eine Wiederkehr von 70er-Progrock, aber sicher mehr KING CRIMSON als PINK FLOYD, und verkörpert im Gegensatz zu den Alternativerock-Auswüchsen von TOOL eher mal die trippigere Seite so einer Form von Freistil-Rock.

Und OSTINATO machen das wirklich gut. Ihre mit langen Instrumentalpassagen versehenen, verschachtelten Songs üben einen hypnotischen Reiz aus, besitzen aber auch noch einen guten Sinn für Melodien, so dass man manchmal das Gefühl hat, es hier mit den COCTEAU TWINS ohne deren typischen Gesang zu tun zu haben, wenn die denn eine Rockband gewesen wären.

Jedenfalls klingt das Gitarrenspiel von David Hennessy wirklich mehr als einmal nach Robin Guthrie und hat weniger was mit den Herren Ranaldo/Moore zu tun, auch wenn dieser Vergleich vielleicht eher auf der Hand liegen mag.

Wo ISIS noch deutlich in doomigere Gefilde abdriften, aber ästhetisch in eine ähnliche Richtung tendieren, möchte man OSTINATO fast als leicht geisteskranke Popband bezeichnen, bei denen plötzlich jemand irrtümlich den Gitarrenverstärker angeschaltet hat.

Eine von Widersprüchen beherrschte Band, die unter dem Strich aber einen verdammt homogenen Eindruck hinterlässt, neben einem dicken Fragezeichen, was genau jetzt hinter diesem kleinen Kunstwerk stecken mag.

(09/10)