Foto

OSLO TAPES

Ør

Experimentelle Rockmusik. So lässt sich „Ør“ wohl am einfachsten beschreiben. Die acht Tracks arbeiten mit jeder Menge Sounddesign und erinnern stellenweise an den deutschen Krautrock der späten Sechziger Jahre. Tatsächlich ist es die Vielschichtigkeit von OSLO TAPES, die es schafft, dass man hiervon nicht zu sehr überfordert ist. Lässt man sich auf „Ør“ ein, ist das Album eine berauschende Reise, wie man sie von Bands wie AMON DÜÜL oder CAN kennt. Es ist leicht, sich in den sonischen Sphären des Albums zu verlieren und gänzlich abzudriften. Tracks wie „Zenith“ offenbaren sogar einen gewissen Pop-Appeal, der allerdings so düster und verwaschen scheint, dass selbst die eingängigsten Passagen des Albums schwer verdaulich werden. Die elektronisch beeinflussten Post-Rock-Aspekte von OSLO TAPES lassen „Cosmonaut“ moderner wirken, die Traumreise, die dieses Album offenbart, aber noch konfuser und mesmerisierender werden. Ob man mit „Ør“ etwas anfangen kann, hängt stark vom Mindset ab, denn OSLO TAPES liefern Musik, für die man in ganz besonderer Stimmung sein muss, um sie wirklich verstehen, genießen und folglich lieben zu können.